Bevor Google erschien, gab es zwar ein vielfältiges Angebot an Möglichkeiten, das Internet nach spezifischen Seiten zu durchsuchen, aber alle hatten ihre Nachteile und lieferten nur bedingt brauchbare Ergebnisse.

Zum einen gab es die gängigen Suchmaschinen, die automatisch anhand von Schlüsselwörtern nach den gewünschten Seiten im Internet fahndeten. Doch angesichts des immer grösser werdenden Internets wurden diese immer ineffektiver und lieferten fortlaufend schlechtere Ergebnisse.

HAiko Lüpsen Dazu kam die Tatsache, dass diese Suchmaschinen häufig gegen Bezahlung Internet-Seiten in der Trefferliste ganz oben positionierten und somit das Ergebnis manipuliert wurde. Seiten, hinter denen zahlungskräftige Unternehmen standen, wurden als "bester Treffer" aufgeführt, obgleich andere Seiten den gesuchten Inhalt eigentlich besser abgedeckt hätten. Auf der anderen Seite standen die Portale wie Yahoo.com, die oftmals selbst aus Suchmaschinen hervorgegangen waren und mit handgepflegten Listen als Ausgangspunkte beim Surfen im Web dienen sollten. Doch ihrer Natur entsprechend hatten sie mit dem Problem zu kämpfen, dass sie zwar populäre Themen relativ gut abdeckten, jedoch bei exotischeren Wünschen versagten, da die entsprechende Thematik in den angebotenen Listen schlichtweg nicht aufgeführt war. Ausserdem waren die Listen selbst natürlich relativ subjektiv und hatten – mehr noch wie die Suchmaschinen – den Nachteil, dass hinter den aufgeführten Seiten oftmals solche steckten, deren Betreiber sich ihre Indexierung einfach erkauft hatten. So startete beispielsweise Yahoo.com im Februar das Programm "Sponsored Sites", womit sich Seiten-Betreiber gegen Bezahlung in den Listen aufnehmen lassen können.